Aug 02, 2006 Pedro May Panorama, Lateinamerika, Brasilien, 0
Die Hafenstadt São Luís do Maranhão im Norden von Brazilien war die einzige von Franzosen kolonisierte Stadt in ganz Brazilien. Dies merkt man besonders am französischen Kolonialbaustil. Insbesondere an Häusern mit Fayancekachel-Fassaden, wie sie in jener Zeit typisch waren. Sogar der Name São Luís wurde bei der Stadtgründung zu Ehren von König Ludwig XIII vergeben.
Heute prägen viele Rastas, Reggae-Straßenmusikanten und Menschen afrikanischer Herkunft das Stadtbild. Viele von ihnen finden Arbeit in Baumwollspinnereien, Zuckerraffinerien und Webereien.
Das Witzigste: São Luís liegt an einer Flussmündung an der es eine Brücke von mindestens 200 m länge bedarf. Diese Brücke wurde sogar vom französischen Ingenieur Alexandre Gustave Eiffel gebaut. Es war eine Brücke im Baukastensystem, ähnlich dem vom gleichen Baumeister konzipierten Eiffelturm in Paris.
Die in Einzelteile zerlegte Brücke wurde in Kisten verpackt und mit der Beschriftung “Sao Luis” versehen. Bis heute ist Sao Luis in Brazilien nur sehr wenigen bekannt. Und den Postbediensteten um 1890 noch viel weniger. Somit gingen die Speditionsbeamten davon aus, dass die Brückenteile für das gleichnamige Sao Luis in Senegal vorgesehen war.
In Sao Luis wunderte man sich über die vielen Holzkontainer aber sie nahmen das “Geschenk” dankend an. In Paris suchten die Verantwortlichen Jahre nach der verschwundenen Brücke.
Während dessen bauten die Afrikaner die Brücke in Senegal auf und wunderten sich lediglich über die gewaltigen Ausmaße: Somit überspannt das Brücken-Monstrum den kleinen Mangrovenabschnitt von 30 Metern in Westafrika. Und die Bürger in Brazilien schippern LKWs und Touristen bis heute per Fährverbindung über die Flussmündung in Amazonasnähe. Interessant, unglaublich, witzig und wahr!
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