Nov 17, 2014 Pedro May Sportreisen, Kitesurfen, Portugal (Kite), Europa, Portugal, 0
Nicht ohne Grund ist Moledo der Kite- und Windsurfspot der Locals aus Galicien und Portugal. Sie alle haben ein Ziel: Welle abgreifen wenn der Wind in Viana (wie so oft) wieder mal alles glatt bügelt. Der optisch sehr ansprechende Kite- und Windsurfbeach an der Flussmündung des Rio Minho hat viel zu bieten. Der Rio Minho ist die Grenze zwischen Spanien und Portugal. Die Insel mit dem Castelo bietet Flachwasser, während sich Wellen an zwei Riffen brechen. Wer Robinson Crusoe spielen will, kann seinen Kite auf der Sandbank vor der Insel landen (auch bei Flut) und eine Inselbesichtigung machen. Das Castilo mit dem Leuchtturm ist allerdings verschlossen.
Moledo ist ca. eine halbe Stunde mit dem Auto von dem bei Ausländern weit bekannteren Kitespot Viana do Castelo (Praia do Cabedelo) entfernt. Deshalb ist Moledo und Viana do Castelo auf alle Fälle als ein gemeinsames Wind- und Kiterevier zu betrachten.
Spotbeschreibung (für Wind aus nördlicher Richtung)
Moledo funktioniert wie die Praia do Cabedelo in Viana do Castelo hauptsächlich bei Nortada. Diese wird auch hier thermisch verstärkt. Wenn die Nortada aus leicht westlicher Richtung reinkommt, gibt es potentiell höhere Wellen und der Wind ist weniger ruppig. Genau wie in Viana kann die Nortada hier auch sehr stark werden. Dann ist aber auch klar, dass 8 Windstärken trotzdem etwas böhig ankommen. Der Wind kommt mehr oder weniger sideshore an.
Wellen zum Abreiten gibt vor allem bei starkem Wind (ab 6 Bft) und am besten in Kombination mit Swell. Doch Moledo fängt selbst den kleinsten Swell wesentlich besser ab als Viana. Denn auch wenn die Hafenmolen in Viana do Castelo eine noch so perfekte Welle formen mögen, so fangen diese leider auch den Windswell von Norden her ab. In Moledo hingegen ist außer der Insel nichts was den Windswell (der sich die gesamte Galizische Küste entlang aufbaut) aufhalten könnte. Am besten baut sich die Welle vor der Insel in Luv an einem ein Riff auf. Außerdem befindet sich auch ein Riff bzw. eine Sandbank in Lee zwischen der Insel und den Häusern der Ortschaft Moledo. Diese beiden Wellen lassen sich wei folgt beschreiben:
Das Riff in Luv, vor der Insel
lässt sich insbesondere bei Flut, bzw. bei einsetzen der Ebbe gut an den dort brechenden Wellen erkennen. Leider ist hier die Wind- und Wellenrichtung meist nicht optimal zum abreiten. Es formt sich auch meist nichts cleanes womit man für längere Zeit Spaß haben könnte. Außerdem muss man acht geben, denn bei fortgeschrittener Flut zeigen sich immer mehr Riffelemente an der Wasseroberfläche. Da blutet das Board schnell! Trotzdem ist es schon fast romantisch vor der Insel mit Blick in die Flussmündung in den Wellen zu spielen. Für das Auge eine Wucht!
Das Riff in Lee, vor der Ortschaft Moledo
ist wenn man es bzgl. Flut und Ebbe gut erwischt richtig lecker. Hier formen sich mal mehr und mal weniger große Wellen die sich mit mehreren Turns abreiten lassen. Allerdings funktionieren diese nur bei fortgeschrittener Ebbe. Den Break teilt man sich (leider) mit Windsurfern die hier teilweise sehr radikal einfallen und die Rampen gerne zum Springen benutzen. Sehr schön anzuschauen wie sich hier die Windsurfer um ihre eigenen Achsen drehen. Auch als Kiter!
Moledo bei Ebbe bzw. Flut
Bei Ebbe treten mehrere Sandbänke vor dem gesamten Strand zwischen der Insel mit dem Castelo und der Ortschaf Moledo hervor. Hier entstehen an unterschiedlichen Stellen Wellen, die sich ebenfalls abreiten lassen. Bei Ebbe ist Moledo eigentlich eine rießige Spielwiese mit viel Platz für Wavefanaten und auch für Welleneinsteiger.
Allerdings muss man ganz klar betonen, dass die Welle in Moledo an Qualität mit Viana (wenns in Viana mal Welle mit Wind hat!) nicht mithalten kann. Dafür gibt es bei Nortada in Moledo häufiger Welle als in Viana. Denn im Gegensatz zu den vielen Beschreibungen im Internet, ist Viana in den Sommermonaten meist ein Flachwasserspot. Wer also Welle im Sommer sucht, wird in Moledo häufiger Freude haben als in Viana. Allerdings sollte man nach Moledo nur reisen, wenns wirklich kräftig mit über 6 Windstärken ballert.
Bei Flut ist Moledo ein Flachwasserspot, allerdings mit kabbeligem Wasser. Nur bei der Insel in Lee findet man eine kurze Strecke hinter der Sandbank mit spiegelglattem Wasser.
Alternativer Kitespot bei Südwind – LA LANZADA (auf der Halbinsel O Grove in Galizien, Spanien)
Der breite Sandstrand La Lanzada ist ca. 1,5 Stunden, 120 Km mit dem Auto von Moledo entfernt. Je nach Swell rollen in La Lanzada fette Walzen oder easy going Aufsteigerwellen mit sideonshore Wind an den ca. 2,5 Km langen Sandstrand. Spotdetails zur Playa La Lanzada gibts hier.
Overnight – Womo Stellplatz, Camping
Kiter- und Windsurfer stellen meist ihr Fahrzeug auf einem Seitenstreifenparkplatz hinter der Sanddüne (Google Maps: Rua de Fontela) ab. Hier kann man selbstverständlich auch im Womo übernachten. Trotz Schatten durch Laubbäume lässt sich allerdings die Parkplatzatmosphäre nicht verdrängen.
Deshalb könnte man den sehr gepflegten und schattigen Campingplatz (Camping Orbitur Caminha) im Wald zwischen Meer und Flussmündung ansteuern. Wer in diesem Camping nächtigt muss dann sein Material ca. 15 Minuten den Strand entlang tragen bis er in den Bereich mit Wind kommt. Für Kitesurfer ist dies mit Sicherheit akzeptabel, Windsurfern wird dies evtl. zu weit sein. Für Familien und Badegäste ist dieser Campingplatz deshalb zu empfehlen, weil es auf der Wind abgewandten Seite im inneren der Flussmündung einen Badestrand ohne Wellen gibt. Der Sandstrand vor Caminha ist gut vom Wind geschützt und bietet einen sehr flachen Einstieg den kleine Kinder lieben werden.
Meist windgeschützter Sandstrand auf der Flussinnenseite mit Blick auf Caminha. Sehr beliebt bei Familien mit Kindern.
NoWindAction
Baden und Bars
Auf der Flusseite der Praia de Moledo geht der feine Sandstrand weiter. Diese Seite gehört bereits zu Caminha und ist ideal zum Baden (auch für Kinder, wie oben erwähnt) und um sich in einer der Bars ein paar gemütliche Drinks zu kaufen.
Ausgehen und Aussichtspunkt in Caminha
Caminha besitzt einen sehr schönen historischen Ortskern mit Bars und Restaurants. Tagsüber als auch Abends kann man hier südländischen Flair entspannt genießen. Oberhalb des Ortes findet man einen Mirador (ausgeschildert), der weitreichende Blicke über den Fluss auf das spanische Ufer und den Badestrand des Flusses Minho gewährt.
Moledo im Video – Kitesurfer and Politik Desperados
Für Surfer ist Portugal ein Höhenflug der Gefühle. Für Wellenreiter und Kitesurfer! Doch Portugal gehört auch zu den ärmsten Ländern Europas. Die Politik ist von Krisen geschüttelt. So lecker die Wellen an den endlosen Sandstränden Portugals laufen, so hart ist das Leben der einfachen Bevölkerung die teilweise mit Löhnen unter 600 Euro pro Monat auskommen muss. Das Video zeigt den Kontrast zwischen Misswirtschaft und Surferidylle.
Moledo der geeignete Kitebeach in den Sommermonaten (Mitte Juni - Mitte September) für all jene die möglichst häufig in der Welle fahren wollen, dabei aber nicht auf der Suche nach der "perfekten Welle" sind. Wer sich in der Welle noch nicht so wohl fühlt findet aber auch (insbesondere bei Flut) kabbeliges Flachwasser. Im Gegensatz zu Viana (Viana = leicht sideoff) kommt hier der Wind auch sideonshore und ist somit sicherer für leicht fortgeschrittene Kitesurfer.
Jun 29, 2023 0
Jun 28, 2023 0
Nov 06, 2022 0
May 29, 2020 0