Jun 28, 2023 Pedro May 2023 – ARBEIT.NACHHALTIGKEIT Schülerpraktikum in Mexiko, Allgemein, SCHWELLENLÄNDER: Schülerpraktika & Klimaschutz, 0
Schüler der Realschule Traunreut sind zurück aus Mexiko. Sie sind einmal um die halbe Welt gereist. Vom Chiemgau über den Atlantik bis zum Pazifik und wieder zurück. Ihre Mission: Schnupperpraktika in den Bereichen Medizin, Handwerk und Tourismus.
Gerade eben sind die Schüler des PASCH-Projektes der Realschule Traunreut aus Mexiko zurückgekehrt. Sie sind einmal um die halbe Welt gereist. Vom Chiemgau über den Atlantik bis zum Pazifik und wieder zurück. Ihre Mission: Schnupperpraktika in den Bereichen Medizin, Handwerk und Tourismus. Grundsätzlich ist es für die Projektleiter Andrea Schabacker und Pedro May nicht einfach, Praktikumsplätze im nicht-europäischen Ausland für Schüler, die zwar sehr motiviert, aber erst 14 – 17 Jahre alt sind, zu finden. Dies war in den vergangenen Jahren, in Ländern, in denen die Realschule Traunreut ebenfalls das berufsorientierende PASCH-Projekt durchführte, in China, in Russland und jetzt in Mexiko gleichermaßen der Fall. Das in Deutschland etablierte Schülerpraktikum ist im Ausland oft unbekannt. Hier müssen die beiden Lehrer der Realschule Traunreut erst im Detail erklären, wie ein Schnupperpraktikum für Realschüler aussehen kann. Doch nun – nach der dritten Mexikoreise der Realschule Traunreut – haben sich auch in Lateinamerika Unternehmen gefunden, die sich für die Idee des PASCH-Projektes gleichermaßen begeistern.
Die Traunreuter Realschüler reisten im Mai 2023 nicht nur zu Unternehmen nach Mexiko, sondern sie besuchten auch ihre gleichaltrigen Freunde an der Partnerschule in Pachuca. Diese waren einige Wochen zuvor zu Gast an der Realschule Traunreut. Ihr Ziel war es, ihre Deutschkenntnisse beim Besuch des Regelunterrichts zu erweitern, um so nach ihrem Schulabschluss bessere Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu haben. Einige der Mexikaner planen bereits fest in Deutschland ein Studium oder eine Lehre zu beginnen.
Die sehr herzlichen Freundschaften, die seit dem Bestehen des PASCH-Projektes zwischen den Partnerschulen in Pachuca und der Realschule Traunreut entstanden, machen es den Mexikanern leicht, den großen Schritt zu wagen, bereits als Berufsanfänger auf einem anderen Kontinent erste Berufserfahrungen zu sammeln. So sind die Traunreuter Realschüler gleichzeitig Botschafter für die deutsche und insbesondere bayerische Kultur und tragen somit einen Teil zur Deckung des Fachkräftemangels in Deutschland bei. Die Traunreuter Schüler und deren Begleitlehrer Andrea Schabacker und Pedro May sind sehr stolz auf die bayerische Kultur. In unserer Heimat vereinen wir Tradition und Fortschritt. Immerhin ist Traunreut ein Industriestandort für international agierende Unternehmen und gleichzeitig wird hier auch die bayerische Kultur gepflegt. Deshalb gehört es zum Konzept des PASCH-Projektes der Realschule Traunreut, zu offiziellen Anlässen stets in Dirndl und Lederhose zu erscheinen. Janik Rieß gehört zu den besten Plattlern Oberbayerns und konnte so an den exotischsten Orten in Mexiko Plattl-Showeinlagen vorführen.
Die deutschen und mexikanischen Schüler waren jeweils bei Gastfamilien untergebracht. So lässt sich die fremde Kultur hautnah erleben. Schließlich steht der Kontakt mit Gleichaltrigen genauso im Mittelpunkt des PASCH-Projektes der Realschule Traunreut wie die Berufsorientierung.
Ein Highlight der Reise der bayerischen Schüler in Mexiko war das Schülerpraktikum im Simulationskrankenhaus in Tulancingo. Hier hatten die Schüler die Chance, selbst zu fühlen, wie es ist, in einem medizinischen Beruf tätig zu sein. Es wurden Blutentnahmen, Herz-Druck-Massagen, Krebsvorsorgeuntersuchungen und sogar minimalinvasive OPs durchgeführt. Nele Fehrensen will nach ihrem Schulabschluss an der Realschule Traunreut selbst Rettungssanitäterin werden und für einige Zeit für Praxiserfahrungen ins Ausland gehen. Im Simulationskrankenhaus konnte sie erstmals Reanimationsversuche in Anleitung von mexikanischen Ärzten durchführen. Ein mit Sicherheit außergewöhnliches Gefühl war es, selbst einer „Puppenmutter“ bei der Geburt zu helfen. Die simulierte Geburt eines Kindes war täuschend echt, sogar mit originalgetreuen Geräuschen simuliert. Maximilian Kirchmaier und Hanna Sterzl prüften in der Kleinkinderabteilung des Krankenhauses die ersten Herztöne der Neugeborenen. Im Simulationskrankenhaus in Tulancingo sind die Patientenpuppen so groß wie echte Menschen. Ein angehender Arzt führte die Traunreuter zusammen mit ihren Partnerschülern durch das Gebäude der Simulationsklinik, die in etwa so groß ist wie das Krankenhaus in Traunstein. Solche sehr kostenintensiven Ausbildungsanstalten für Ärzte und Pflegekräfte sichern nachhaltig Arbeitsplätze.
Denn wie der Leiter des Goetheinstitutes in Mexiko-Stadt, Herr Michael Kobs erläutert, sind die Pflegekräfte in Mexiko sehr gut ausgebildet. Beim gemeinsamen Besuch der deutschen und mexikanischen Schüler des Goetheinstitutes in Mexiko erklärt Herr Kobs, wie er mit dem Angebot von Förderprogrammen und Deutschunterricht für Mexikaner im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland Pflegekräfte und Mediziner für den deutschen Arbeitsmarkt anzuwerben versucht. Die gute Ausbildung im medizinischen Bereich ist eine großartige Chance für Deutschland, den Fachkräftemangel besonders im Pflegebereich etwas zu beheben. Denn gute Ausbildung ist nachhaltig und sichert die Patientenversorgung und Arbeitsplätze auf beiden Kontinenten. Leider ist es für deutsche Arbeitgeber nicht so einfach mit der Fachkräfteanwerbung aus dem Ausland, da die deutsche Sprache nicht sehr weit verbreitet ist, für spanisch-sprechende schwerer zu erlernen als z. B. Englisch oder Französisch und häufig werden die lateinamerikanischen Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt.
Im Stahlunternehmen Steel Solutions in der Nähe der Partnerschule in Pachuca konnten die PASCH-Schüler der Realschule Traunreut kräftig beim Verschrauben von Bauteilen für große Zugwaggons anpacken. Dies war eine sehr gute Gelegenheit auch Einblicke in ein typisch mexikanisches Handwerksunternehmen zu bekommen. In den Büros des Betriebes konnten die Schüler Software wie Technisch-Zeichenprogramme, Excel und Microsoft-Teams entdecken, dessen Umgang sie selbst im IT-Unterricht der Realschule erlernen. Das Erlernen von Standardsoftware im Schulunterricht macht deutlich, von welcher globalen Bedeutung ein guter Unterricht sein kann. Genau wie gute Deutschkenntnisse erkennen die Schüler so, wie sie sich nachhaltig auf dem globalen Arbeitsmarkt positionieren können.
Für ein Praktikum im Luxus Hotelresort RIU Palace flogen die deutschen Schüler von Mexiko-Stadt 2,5 Stunden weiter nach Baja California an den Pazifik. Die Hotelmanager im Hotel RIU Palace in Cabo San Lucas haben das Anliegen der Schüler, in er Tourismusindustrie selbst Hand anzulegen, sehr ernst genommen. So lernten die Schüler sehr viel darüber, was alles hinter den Kulissen eines Hotels abläuft, damit die Gäste in 5 verschiedenen Restaurants speisen können, in klimatisierten Hotelzimmern wohnen und in 4 verschiedenen Pools in sauberem Wasser baden können. Dadurch konnten die Schüler der Realschule Traunreut nicht nur die Haustechnik kennenlernen, sondern z. B. wie der Schüler Maximilian Brandl in der Showküche im Restaurant beim Sushi zubereiten mithelfen. Alina Gaßner half dem Zimmermädchen beim Betten machen und merkte wie groß der Zeitdruck, ausreichend Zimmer in einer bestimmten Zeit herzurichten, ist. Hanna Sterzl lernte sogar Cocktails an der Hotelbar für die Gäste zu mixen. Für Viktroria Mauracher war insbesondere der Wellnessbereich und der Frisörsalon interessant. Sie erkundigte sich, welche Möglichkeiten sie als Frisörin mit einer deutschen Ausbildung habe. Die Schülerin findet es interessant, berufliche Erfahrungen in diesem Bereich in einem Luxusresort zu sammeln um dann mit ausreichend internationaler Praxiserfahrung in ihre Heimat zurückzukehren. Nachhaltigkeit bedeutet auch im Ausland gesammelte Erkenntnisse in die berufliche Praxis einzubringen
Sogar der Hotelstrand ist nicht einfach so sauber. Wenn hier täglich an die 2000 Gäste sonnenbaden, fällt viel Dreck an. Den hellen Sand vor der Hotelanlage am Pazifikstrand haben alle Schüler der Reisegruppe aus Traunreut zusammen mit dem Reinigungsteam des Hotels gesiebt und gefiltert. Dabei waren sie sehr überrascht, was hier unter den Palmen alles zu finden war. Von Zigarettenstummeln bis zu Fasern von der Badebekleidung der Gäste. Damit Strände so sauber vorgefunden werden können wie dies in den Reiseprospekten zu sehen ist, bedarf es sehr viel Personal, das sich nachhaltig für eine saubere Umwelt am Rande unserer Meere einsetzt. Jonas Hartig machte das Strandreinigen am meisten Freude, denn er durfte das Quad zur Begleitung des deutsch-mexikanischen Reinigungsteams am Strand selbst fahren.
Letztendlich verabschiedete sich die Traunreuter Reisegruppe mit einem Wasserballturnier gegen das Animationsteam des RIU-Hotels in Baja California. Selbstverständlich haben die Traunreuter Realschüler das Turnier für sich entschieden.
Der Themenschwerpunkt “ARBEIT.NACHHALTIGKEIT” wurde in Gesprächen mit den Geschäftleitern der einzelnen Unternehmen in Diskussionen, Fragerunden und Ansprachen vertieft. Zusätzlich wurde dann die Realisierung in der Praxis (Fabrik, Krankenhaus, Handwerk, Hotel) konkretisiert. Der Begriff Nachhaltigkeit wurde stets unter dem Aspekt nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen, Gesundheit am Arbeitsplatz und Umweltschutz erläutert.
Netzwerk, Sponsoren & Support
– Preparatoria No.1 und No. 4, Universidad Autónoma del Estado de Hidalgo, (Partnerschulen in Mexiko)
– HOTEL RIU PALACE Cabo San Lucas,in Baja CaliforniaHotelresort (Betriebsführung)
– Medizinische Universität UAEH Tulancingo (Simulationskrankenhaus)
– SUMA TV (Fernsehen, Sozial Media)
– Miland Steel Solucions S. A. de C. V. (Stahlhandwerk – Wagoonbau)
– Bosch-Siemens-Hausgeräte B/S/H in Traunreut (Sponsoring)
– Müllheizkraftwerk Burgkirchen (Workshop Nachhaltigkeit bei Industrieabfällen, Betriebsbesichtigung)
– Rosenberger Hochfrequenztechnik in Fridolfing (Betriebsbesichtigung mit mex. Gästen)
– Kultusminister Konferenz, PAD (Sponsoring durch PASCH Initiative)
– Kultusministerium Bayern (Lehrer-Sponsoring)
Projektlehrer
Mexiko – Gesamtschule Escuela Preparatoria No. 1 und No.4 in Pachuca/Hidalgo
Frau Sandra Hornung (Projekt- und Fachschaftsleiterin Deutsch), Frau Lidie Cortes-Fernandez (Englisch-Lehrerin), Frau Karla Garcia Gonzales (Deutsch-Lehrerin), Herr Dr. Octavio Castillo Acosta (Institutsrektor/Maestro), Herr Dr. Juan Gabriel Zamora Jiménez (Schulleiter Preparatoria No. 1), Herr Isaías Guzmán Lerma (Schulleiter Preparatoria No. 4), Edward Amador Pliego (Direktor Sprachenzentrum).
Deutschland – Walter-Mohr-Realschule Traunreut:
Cornelia Linnhoff (Schulleiterin), Andrea Schabacker (Lehrerin, Pasch-Team), Pedro May (Lehrer, PASCH-Team)
Berufsorientierende Reise der Realschule Traunreut nach Mexiko
Travel Agenda
der Realschule Traunreut für ihren Aufenthalt in Mexiko im Mai 2023
vom 15.05.2023 bis 26.05.2023
Update 12.05.23
Öffentlichkeitsarbeit – Presse, Soziale Netzwerke, Podcast
Hier finden Sie eine Auswahl der Presseberichte, PASCH Projekt “Schülerpraktikum in Mexiko – ARBEIT.NACHHALTIGKEIT”.
Die Austauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative “Schulen: Partner der Zukunft” (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) unterstützt.
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